Kritische Rohstoffe (Critical Raw Materials CRM), meist eine Untergruppe von Metallen, werden weltweit als unverzichtbare Bausteine für die Entwicklung grüner Technologien angesehen, die notwendig sind, um bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Die Europäische Kommission hat sich zum Ziel gesetzt, die Abhängigkeit der EU von einzelnen Lieferanten aus Drittländern deutlich zu verringern und Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Beschaffungspraktiken zu fördern. Im CRM-Gesetz der EU ist insbesondere festgelegt, dass die EU-Förderkapazitäten bis 2030 mindestens 10 % des jährlichen EU-Verbrauchs an CRM abdecken müssen.
Obwohl die Schweiz als Nicht-EU-Mitgliedstaat nicht direkt mit dem CRM-Gesetz oder seiner Umsetzung konfrontiert ist, wächst die Besorgnis, ob und inwieweit die Schweizer Fertigungsindustrie Versorgungsrisiken im Zusammenhang mit CRM ausgesetzt sein wird.
Da die Schweiz keine Metallerze abbaut oder verarbeitet, ist sie vollständig von Importen abhängig (7 Millionen Tonnen im Jahr 2021; hauptsächlich Eisen und Stahl, Aluminium und andere nicht spezifizierte Metallprodukte). Das Importvolumen von CRM wird nicht offiziell überwacht. Die letzte Studie über den Status von CRM wurde vor fast 10 Jahren durchgeführt und beschrieb die Situation der CRM-Versorgung als nicht kritisch. Die Studie wurde jedoch lange vor der derzeit recht angespannten geopolitischen Lage auf den Weltmärkten durchgeführt. Daher könnte die Situation heute eine ganz andere sein.
Angesichts der schnell wachsenden Bedeutung von CRM lancieren mehrere Länder nationale Explorationsprogramme zur (Neu-)Bewertung ihrer mineralischen Rohstoffe mit Schwerpunkt auf den Vorkommen von CRM.
Ziel dieses Projekts ist es, eine kurze Zusammenfassung des aktuellen Wissens über die natürlichen Vorkommen von Metallen in der Schweiz zu erstellen mit Schwerpunkt auf CRM, und dieses Wissen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.